Zusammenfassung
Wenn auch Haus- und Hofnamen immer noch gebräuchlich sind, so ist ein stetiger Rückgang der Verwendung zu bemerken. Viele Höfe existieren nicht mehr oder werden zu reinen Wohnungen umgebaut, deshalb werden neue Namen so gut wie nie gebildet.
Heute kommt es allerdings oft vor, dass der Hausname bleibt, der aktuelle Vorname des jeweiligen Besitzers aber dazugenommen wird. In Höhnhart zum Beispiel lautet der Schreibname eines Bewohners Fredl Weinberger, der Hausname ist Schneider. Als neuer Hausname ist Schneider Fredl, also eine Verbindung beider Namen, gebräuchlich. Wenn ein Haus oder Hof neu bezogen wird, nachdem er länger leer gestanden ist, wird heute öfters nur noch der Schreibname des neuen Besitzers verwendet.
Wie schon im Kapitel "Die Bildung der Haus- und Hofnamen" erwähnt, machen die Herkunftsnamen in der Arbeit von Krimhild Pangerl nur einen geringen Prozentsatz aus. In der vorliegenden Arbeit ist das anders - von insgesamt 1683 Haus- und Hofnamen sind 277 Herkunftsnamen. Die Gruppe der Berufsbezeichnungen ist mit 430 Namen die größte, gefolgt von den Vornamen (417), die gemeinsam mit den Herkunfts- und Übernamen (277 bzw. 165), zu den Familiennamen zählt. Eine weitere große Gruppe machen die Lagenamen mit 384 Haus- und Hofnamen aus. Weitere sind die Standesbezeichnungen (267), Gebäudenamen (160), Namen, die die Größe eines Besitzes bezeichnen sowie Namen, die auf landesherrlichen oder kirchlichen Besitz zurück gehen (jeweils 38) und schließlich die Namen, die auf das Villicationssystem zurück gehen (36).
Alle Zahlen sind nur als ungefähre Angaben zu verstehen, da manche der Namen mehrfach zugeordnet werden können bzw. nur unsicher gedeutet werden können.
Das einzige Beispiel für eine wirkliche Neuschöpfung eines Hausnamens konnte ich übrigens in der Marktgemeinde Altheim feststellen. Hier wurde einer Konditorei der bezeichnende Name "Leckerl" gegeben.